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„Es war kalt. Und anstrengend. Und schön.“

„Es war kalt. Und anstrengend. Und schön.“

Nun wurden einige Volontärinnen und Volontäre selbst zur Hauptfigur. In kleinen Gruppen porträtierten sich die Volos gegenseitig und erzählten von ihren Hobbys. Wie zum Beispiel Daniel Tautz, der gerne wild zeltet. Also baute er an einem kalten Donnerstagabend irgendwo an einem schönen See sein Zelt auf und ließ sich dabei filmen. So konnten trotz Corona-Beschränkungen Übungsfilme entstehen.

„Selbst mal Protagonist zu sein war ein sehr lehrreicher Perspektiv-Wechsel“, sagt Daniel. Er habe gemerkt, wie viel man Protagonisten abverlangt, wenn sie für den Dreh Aktionen dreimal wiederholen müssen. Beispielsweise musste er das Zelt schrittweise aufbauen und die Zeltstangen immer neu zusammenstecken. „All das wird mich künftig auf jeden Fall emphatischer mit Protagonisten umgehen lassen“.

Auch für Pune Djalilehvand war der Dreh eine Herausforderung. Sie stand stundenlang hinter der Kamera, bei drei Grad Celsius: „Es war kalt. Und anstrengend. Und schön.“ Gleichzeitig sei der Dreh für sie aber eine tolle Ablenkung vom Nachrichtenstress gewesen. „Für ein paar Stunden hinter der Kamera und dann ein paar Tage im Schnitt zu versinken, hat wirklich gutgetan“, so Pune.

Richtig gute Erfahrungen mit dem Filmdreh machte auch Volontär Konrad Bott . Er hat gemeinsam mit Chiara Kempers Mitvolo Philipp Höppner porträtiert. Denn der liebt seinen Audi A5. Im Film fährt Philipp in die Waschanlage, seine Kollegen begleiten ihn dabei. Für Konrad lief der Dreh ungewöhnlich gut: „Es hat mich gewundert, dass sich in der Waschanlage nicht mehr Leute über unser Team beschwert haben. Ich hatte eigentlich erwartet, dass wir uns dauernd erklären müssten und andere Kunden ungefragt ‚Ich will nicht gefilmt werden!’ rufen.“ Doch das passierte nicht. Stattdessen haben alle im Team einen super Job gemacht, so Konrad.

Dabei war der Dreh sehr herausfordernd für die Volontärinnen und Volontäre. So musste Chiara Kempers die Kamera sicher durch die Waschanlage bringen. „Es war laut und nass. Ich habe einfach gehofft, erstens, dass die Linse nicht die ganze Zeit super verschmiert aussieht und zweitens, dass die Kamera trocken bleibt.“ Letztendlich habe aber alles super geklappt.

Nach dem Dreh hat jede Volontärin und jeder Volontär allein bei sich zu Hause eine eigene Fassung geschnitten und getextet. Per Videokonferenz wurden sie dabei von den Trainerinnen und Trainern begleitet: Elke Werba unterrichtete Montagetheorie,  Daria Zandi und Rainer Tauber betreuten u.a. das Schnittkonzept und Conni Robe half beim Schneiden mit Premiere. Conni hatte zusätzlich noch jeden Morgen ein kleines Online-FAQ angeboten, Rainer Tauber unterstützte die Volos beim Texten in 13 Einzel-Gesprächen. Am Ende entstanden so 15 Filme mit einer Länge von drei bis acht Minuten.

Online-Training mit Elke Werba (oben links)

Normalerweise würden nach dem Schnitt alle Volontärinnen und Volontäre im Seminarraum zusammenkommen, um die fertigen Filme gemeinsam mit den Trainerinnen und Trainern auszuwerten. Aber auch diese Runde konnte wegen der Corona-Beschränkungen nur digital stattfinden. Verteilt über zwei Tage gaben die Trainer wie gewohnt ausführliches Feedback zu jedem einzelnen Film.

Fazit nach vier Wochen Online-Training: Sowohl Volos als auch Trainerinnen und Trainer waren überrascht, wie gut die digitale Kommunikation und Wissensvermittlung dann doch geklappt hat. Allerdings kostet es auf beiden Seiten viel mehr Aufmerksamkeit und Konzentration, dem Geschehen auf dem Bildschirm zu folgen und die flexible individuelle Betreuung bleibt leider ein wenig auf der Strecke. Doch Fakten zu vermitteln funktioniert online erstaunlich gut.

Noch bis mindestens Ende April arbeitet die gesamte ems im Homeoffice, die Volontärinnen und Volontäre lernen per Video-Chat. Und danach hoffentlich wieder im persönlichen Gespräch in der ems in Potsdam.