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Radioaktiv – Volo-Update #2

Radioaktiv – Volo-Update #2

Am Ende des Novembers waren wir richtig überrascht. Davon, dass wir seit Volobeginn schon viel sicherer geworden sind: am Mikro, beim Texten, im Umgang mit Protagonist*innen.

Von Felix Leitmeyer und Pauline Pieper

So richtig gewundert hat das aber auch niemanden von uns, nach dem Monat. Denn mit dem Beginn des Audioblocks wurden wir so richtig ins kalte Wasser geschmissen. Und ins kalte Wasser geschmissen, das darf hier wörtlich genommen werden. Denn Hannah war für ihre Reportage Eisbaden, pünktlich zum ersten Schneefall. Nur eine von vielen Erfahrungen, die uns gezeigt haben: Journalismus ist wahrlich kein Bürojob. Superscharfe Chilichips probieren, als Fingernägelbeißer im Nagelstudio sitzen und den Weihnachtsmann im Home Office besuchen – die Liste solcher Momente ließe sich fortsetzen.

Es geht auf Sendung!

Aber bevor wir solche Themen richtig gut journalistisch umsetzen konnten, mussten wir erstmal die Grundlagen lernen: Nachrichten schreiben. Zwei Tage lang haben wir geübt, wie man sie recherchiert und verfasst, dann ging es zur Sache: Wir haben unsere erste eigene Nachrichtensendung produziert: „Potsdam am Mittag“. Die Themen reichten vom Bahnstreik, über das Potsdamer Naturkundemuseum bis hin zu Fahrraddiebstählen. Was wir gelernt haben? Mit dem richtigen Handwerkszeug kann man auch unter Zeitdruck erstaunlich viel schaffen.

Aber Nachrichten wollen nicht nur verfasst, sondern auch präsentiert werden. Wie man das richtig macht, hat uns unsere Sprechtrainerin gezeigt. Bei unserer ersten Session mussten wir erstmal Dinge lernen, von denen wir eigentlich dachten, dass wir sie können: aufrecht stehen und richtig atmen. Anschließend ging es an die Feinheiten des Sprechens: Betonung, Sprechtempo, Stimmfarbe.

Und sprechen will man als Journalist*in ja am liebsten nicht alleine, sondern mit anderen. Zeit fürs Interviewtraining! Hier haben wir interessante Gäste ausgefragt, unter anderem von Caritas International und der Bundeswehr. Ganz nebenbei standen wir so auch das erste Mal im Studio vor der Kamera – sehr aufregend!

Erst BmE, dann Reportage

Nach den Grundlagen haben wir dann den Allrounder der täglichen Berichterstattung kennengelernt: den Beitrag mit Einspielern (BmE). Wir sind losgezogen, mit unseren Aufnahmegeräten, haben Töne eingefangen. Hannah hat sich in ihrem ersten Beitrag gefragt: Wo gehen Müllwerker*innen eigentlich aufs Klo? Felix ist in eine fast vergessene Welt eingetaucht, unter Berlins Straßen: Rohrpostsysteme, die einst die ganze Stadt vernetzt haben. Und Pauline knackte eine harte Nuss: das Tarifeinheitsgesetz.

Die wilde Schwester des Beitrags ist die Reportage. Mit der ging es zum Ende des Monats weiter. Jannis hat einen der letzten Kohlelieferanten Berlins auf seiner Tour begleitet. Aljoscha hat einen Babychor besucht, bei dem aber vor allem die Eltern singen. Und Felix war im Potsdamer Atelier einer Künstlerin, die nebenbei auch noch eine Bar und ein Therapiestudio betreibt.

Jetzt schauen wir voller Vorfreude auf die kommenden Wochen des Radiotrainings – und auf unser Audio-Abschlussprojekt. Welche Aufgaben uns da erwarten, das wird die nächste große Überraschung.