Aktuelles aus der ems - electronic media school Potsdam Babelsberg

Kürbis, Kichererbsen, kurze Nächte – Volo-Update #3

Kürbis, Kichererbsen, kurze Nächte – Volo-Update #3

Im Oktober war ähnlich wie bei den Herbstfarben alles mit dabei: Nervosität, Heidenspaß bis hin zu purer Energielosigkeit. Das #ems13-Update von Linh Tran und Julian von Bülow 

Zu Monatsbeginn durften wir mit Elektroautos zum “Kürbiserlebnishof” nach Klaistow düsen. Dort hat uns Sabine Dahl gelehrt, unsere ersten Live-Reportagen zwischen Kürbissen, Hüpfburgen und Kartoffelsack-Rutschen zu machen. Am Ende wollten wir gar nicht mehr runter vom Kürbishof und haben uns für den kalten Winter mit allem eingedeckt, was man aus Kürbissen so machen kann, etwa Kürbislikör, Kürbismarmelade und Kürbissekt.  

Thomas Hehde zeigte uns im Studio, wie wir unsere eigenen Radiosendungen fahren. Erst mal sind wir ganz sachte eingestiegen, haben uns an Moderationen zwischen Musik und Jingles versucht. Am Ende durften wir unsere eigene Sendung basteln. Highlight: Wenn die anderen Volos zur Musik tanzen und der Trainer sich Titel für seine eigene Sendung notiert! 

Bei Andreas Ulrich haben wir Studiogespräche geführt und dabei drei Dinge gelernt: Erstens, dass Studiogespräche oft inszeniert sind, zweitens, dass die Struktur wichtig ist und drittens, dass Antworten viel besser im Gedächtnis bleiben, wenn man eine Aufzählung benutzt. Sören Hinze hat dafür zum Beispiel die Ausstellung “The Sun Machine is Going Down” im Kongresszentrum ICC besucht und kam als begeisterter Science-Fiction-Architekturfan zurück. 

Wechselwarm

Die letzten zwei Wochen hat uns das Audio-Abschlussprojekt in den Redaktionsräumen gehalten. Auch am Wochenende haben unsere Köpfe über den Laptops geraucht und unsere Stimmen in den Studios nachgehallt. Einige wurden sogar in ihren Träumen vom Abschlussprojekt verfolgt.  

Die Aufgabe: Wie sieht unser Leben 2050 angesichts der Klimakrise aus? Dazu sollten wir zwei Podcast-Episoden machen: Eine optimistische Version, in der die Erderhitzung auf 1,5°C begrenzt bleibt und eine pessimistische Version, in der der globale Temperaturanstieg deutlich höher ist. Aber das ist noch nicht alles: Das Ganze sollte noch mit Umschaltpunkten zwischen den Episoden verwoben werden und die Zielgruppe von JAM FM (14- bis 29-Jährige) ansprechen – denn da wird unsere Sendung nämlich laufen. Dazu planten wir noch eine zweistündige Sendung für JAM FM, bauten eine Website, gestalteten Social-Media-Posts und präsentierten unser Projekt auf Twitch. Und all das innerhalb von zwei Wochen. Gesagt, getan. 

Während die einen drinnen und draußen auf der Jagd nach den besten O-Tönen waren, klebten die Augen der anderen an den Bildschirmen, um an Webseite, Story und Sound zu feilen. Fabian Grieger ist für spannende Töne zum Beispiel nach Vehlefanz gefahren und hat dort sich dort die Pläne für ein Wohnquartier der Zukunft zeigen lassen. Und selbst unser Big Brain Jonas Pospesch ist an seine Grenzen gekommen, als es darum ging, den Player auf unserer Webseite mit dem innovativen Feature auszustatten: Hörer*innen können zwischen den Podcast-Varianten nämlich hin und her wechseln. In der letzten Nacht vor der Deadline haben einige von uns dann sogar in der ems geschlafen und hingen bis in den Morgengrauen über den Laptops.  

Gelohnt hat es sich auf jeden Fall: In zwei verschiedenen Versionen haben wir unser Leben in 10, 20, 30 Jahren erlebbar gemacht – mit Hilfe von spannenden Reportagen aus der Region, Interviews mit Wissenschaftler:innen und fiktiven Szenen eines Paares. Das Ergebnis könnt ihr auf wechselwarm.de hören.  

Was wir auf jeden Fall gelernt haben: Selbst Aufgaben, die anfangs unmöglich scheinen, können wir am Ende schaffen, wenn wir uns gegenseitig unterstützen und zusammenarbeiten. Klingt banal, ist es in der Praxis aber nicht. 

Dieser Monat war insgesamt unglaublich lehrreich und man fragt sich an jedem Freitag, was eigentlich zu Wochenbeginn passiert ist – so viel haben wir erlebt. Und vor drei Monaten kannten wir uns alle nicht und haben uns zaghaft begrüßt. Jetzt können wir uns kaum vorstellen, uns zwei Monate lang gar nicht mehr zu sehen.  

Nach all dem Trubel haben wir jetzt erstmal eine Woche Urlaub und dann geht es in die Audio-Praktika. Wir sind gespannt was wir alle im Praktikum machen und lernen dürfen! Da verfolgen dann nicht mehr unsere Träume uns, sondern wir sie!