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Erkenntnisse aus Steinhöfel

Erkenntnisse aus Steinhöfel

Für uns Volos der Gruppe A ging es vier Tage lang in den Osten Brandenburgs ins Haus des Wandels nach Steinhöfel/Heinersdorf. Hier haben wir Gespräche und Videocalls mit vielen Menschen geführt, die Ideen für die Zukunft Brandenburgs anstoßen: Zum Beispiel mit der Gründerin des Vereins Haus des Wandels e.V., Andrea Vetter oder mit André Göbel, Geschäftsführer der DigitalAgentur Brandenburg. Zudem haben wir uns Versuchsfelder des Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) bei Müncheberg angeschaut und erfahren, an welchen Modellen die Forscherinnen und Forscher für eine ökonmische und nachhaltige Landwirtschaft arbeiten.  

Mit drei Projekten haben wir uns näher beschäftigt: 

  • Das Haus des Wandels 

Diese ehemalige Berufsschule wurde 2018 vom Verein Haus des Wandels e.V. gekauft. Das Haus soll zum einen als permanenter und temporärer Wohnort dienen, zum anderen als Brücke zwischen Stadt und Land. So können hier zum Beispiel Vereine aus der Umgebung, wie das Nähstübchen oder eine Töpferstube, Räume mieten. Das Projekt wird von der Nachbarschaft gut angenommen. Es fehlt allerdings aus unserer Sicht eine langfristige Vision für die Nutzung des Hauses. Auch die nachhaltige Finanzierung ist noch nicht gesichert.

  • Hof Apfeltraum  

Der Hof Apfeltraum steht exemplarisch für die solidarische Landwirtschaft. Gärtner*innen und Landwirt*innen vereinbaren mit einer Gemeinschaft von Menschen einen gemeinsam finanziell getragenen jährlichen Anbau. Im Gegenzug gehört die so entstandene Ernte der Gemeinschaft. Kräuter und Gemüse werden geerntet und verteilt, wenn sie reif sind und nicht erst, wenn die Nachfrage es verlangt. Mit der sognenannten “Abokiste Apfeltraum” wird das Obst und Gemüse dann an Kunden in der Region geliefert, vor allem in Berlin oder Potsdam. 

  • Hof Bienenwerder 

Hier leben 15 Menschen im Kollektiv nach dem Prinzip der solidarischen Ökonomie: Gemeinsam betreiben sie Gemüseanbau, halten Mutterkühe, Ziegen, Hühner und Bienen. Die Besonderheit: Das Kollektiv benutzt keine chemischen Pflanzenschutzmittel und setzt Pferde statt Maschinen ein. Das Projekt will die Region beleben, Menschen vor Ort integrieren und Stadt und Land zusammenbringen. Allerdings hatten wir bei der Recherche eher den Eindruck eines utopischen Inselmodells, das nicht großflächig umsetzbar und auf die Berliner Öko-Bubble angewiesen ist. 

Unser Fazit: 

Diese drei unterschiedlichen Projekte stoßen Ideen für die Zukunft Brandenburgs an, wären aber ohne Berlin nicht machbar. Deshalb besteht die Gefahr, dass sie zu Berliner Inseln werden. Es braucht also unbedingt den Austausch mit der Bevölkerung.