ems Alumni: Wiebke Keuneke

Wiebke Keuneke


Feature-Autorin für RBB/SWR/WDR/u.a.
ems 6

www.wiebkekeuneke.de

In der Lüneburger Heide 1981 im Zeichen der Heidschnucke geboren. Obwohl ihr die gekräuselten Hörner gut gestanden hätten, teilte ihr ein erster Blick in ein Horoskop später schonungslos diesen Irrtum mit. Fortan ging es weiter als Krebs.

Mit 16 hatte sie das Glück sich im Rahmen eines Stipendiums für einen einjährigen High School-Aufenthalt in den Gewässern des Lake Michigan zu tummeln. Die Worte des Vorbereitungsseminars waren nach Wiebkes Geschmack und sind ihr bis heute im Ohr: Hört nie auf euch zu wundern!

Die Suche nach einem Beruf, in dem genau diese Eigenschaft erwünscht ist, führte sie zunächst für ein Jahr nach Lateinamerika. Arbeitender –und reisenderweise begegnete sie dort vielen bewundernswerten Menschen und war mit Umständen konfrontiert, über die man sich nur wundern konnte. So vielleicht auch über den Namen des Studienganges, den sie sich danach aussuchte: Internationales Informationsmanagement. Es geht um Politik und Interkulturelle Vermittlung.

Neue Anstöße zum Wundern werden hier geliefert genau wie in den folgenden Praktika und Auslandsaufenthalten in Kuba, Spanien und China. Mit der Magisterarbeit über Umweltbildung in Dschibuti und der Arbeit in einem GTZ-Projekt für nachhaltigen Tourismus in Vietnam scheint das Berufsbild festzustehen: Entwicklungszusammenarbeit. Aber auch hier gibt es so einiges Wunderliches. Und so entschied sich Wiebke an der EMS endlich professionelles Wundern zu erlernen und dieses in Form von Texten, Radio und Fernsehen auszudrücken.

In ihren Radiofeatures beschäftigt sie sich schwerpunktmäßig mit Gesellschaften im Wandel: Die Probleme indigener Völker im Dschungel von Borneo, der Demokratisierungsprozess in Myanmar oder die Fluchtpläne junger Menschen auf Kuba. Ihr Feature über die Herausforderungen der Hafenarbeiter von Reykjavik in Zeiten der Gentrifizierung – („Hulda und die Hafenarbeiter“, DLF 2016) wurde als bestes politisches Reisefeature in der deutschsprachigen Hörfunklandschaft mit dem Goldenen Columbuspreis ausgezeichnet. Wiebke durfte als Stipendiatin der RIAS Kommission im Herbst 2016 in den USA über die Präsidentschaftswahlen berichten. Ein Stipendium der Heinz-Kühn Stiftung ermöglichte es ihr wiederum im Frühjahr 2017 noch einmal für längere Zeit auf Kuba zu recherchieren. Und auch daraus wird natürlich ein neues Feature entstehen. „Man darf also gespannt sein“, wie es so schön heißt im Floskelbusiness.


Die ems ist für mich wie Klassenfahrt mit Köpferauchen.